Der Abschlussbericht besteht aus 3 Teilen:
- Aufgabe
- Durchführung
- Ergebnis
Im ersten Teil wird noch einmal auf die Projektbeschreibung vom 15.10.2008, aktualisiert am 29.10.2009, eingegangen. (siehe auch „Zur Theorie des Gesamtkunstwerkes“Otto Leege Pfad“)
Im zweiten Teil werden mittels der Chronologie und der Medienberichte die einzelnen Durchführungsschritte beschrieben.
Im dritten Teil werden die Ergebnisse an Hand der im Essential aufgeführten Vorgehensweisen und der erstrebten Ziele diskutiert.
1. Aufgabe
Zur Erinnerung sei hier das Essential und die Kapitel „Motivation und Wertschätzung durch künstlerische Gestaltung“ und „Versuch der Realisierung eines Gesamtkunstwerkes“ der Projektbeschreibung wiedergegeben:
Essential
Anlass
Das breite Angebot im Umweltbildungsbereich ist zumeist auf eine intellektuelle Wissensvermittlung ausgerichtet. Intellektuelle Kenntnis von Naturvorgängen und Umweltproblematiken allein führen jedoch selten zu Verhaltensänderungen und damit zu einer Verbesserung der Umweltsituation. Erst wenn über das Wahrnehmen hinaus eine
empfindende und bewusstseinsverändernde Komponente zum kognitiven Erfassen hinzutritt, vergrößert sich die Möglichkeit einer individuellen und gesellschaftlichen
Verhaltensänderung.
Ein geradezu klassisches Instrument der Umweltbildung ist der Lehrpfad. Durch seinen Standort in der Natur bietet er ein hohes Potenzial, Vorgänge im umgebenden Milieu
wahrzunehmen, zu empfinden und zu erkennen. Lehrpfade bleiben bis zum heutigen Tag aber zumeist hinter diesen Möglichkeiten zurück. Sei es als informationsüberladener
Schilderpfad der 70er Jahre oder als auf Unterhaltung und Aktivität ausgerichteter Erlebnispfad der 90er, bei dem das Spiel und nicht die Wahrnehmung der Umgebung
bestimmend bleibt.
Der Otto Leege Pfad geht als ökologisch-künstlerischer Inselpfad auf die Problematik der derzeit vorhandenen Konzepte zur Lehrpfaderstellung ein und stellt auf dieser Grundlage eine Weiterentwicklung des Instrumentes ‚Lehrpfad‘ dar.
Umweltrelevante Ziele
Der Otto Leege Pfad möchte ganz allgemein zur Ausbildung und Förderung des Umweltbewusstseins beitragen. Durch die Förderung des Gefühls, Teil eines ökologischen Systems zu sein, beabsichtigt er letztendlich eine Wirkung auf der Verhaltensebene hervorzurufen.
Der Otto Leege Pfad möchte auch einen Beitrag zur Bildung für Nachhaltige Entwicklung (BNE) leisten und bedient sich daher einer integrierenden Sichtweise auf die verschiedenen Aspekte unserer Umwelt. In diesem Sinne hat er außerdem die Ausbildung von Gestaltungskompetenz zum Ziel.
Nicht zuletzt sind die Ostfriesischen Inseln von hoher Bedeutung für den internationalen Artenschutz. Vor diesem Hintergrund möchte der Otto Leege Pfad auf das Verhalten der Besucher Juists‘ einwirken und damit einen Beitrag zum Schutz der Biodiversität leisten.
Beabsichtigte Schritte
Der Otto Leege Pfad ist auf der Nordseeinsel Juist im Nationalpark Niedersächsisches Wattenmeer geplant. Er führt quer über die schmale Insel vom Meeresstrand über die
Dünenlandschaft zum Wattenmeer.
Im Rahmen des beantragten Projektes sollen die endgültige Ausarbeitung des Gesamtkonzeptes sowie die inhaltliche Vertiefung einzelner Themen stattfinden. Des weiteren soll die künstlerische Ausarbeitung sowie die Herstellung der konstruktiven Elemente ermöglicht werden. Schließlich soll die Produktion und Installation der Elemente zur Informationsvermittlung und Interaktion umgesetzt werden.
Durch den weitgehend barrierefreien Zugang ermöglicht er erstmals auch speziellen Personengruppen sich aktiv in einer Naturlandschaft zu bewegen.
Für div. kunsthandwerkliche Arbeiten wird mit einer Schule in Bad Nauheim zusammengearbeitet.
Mit der Fertigstellung des Otto Leege Pfades wird die Schaffung eines Gesamtkunstwerkes angestrebt.
Durch die Ernennung des Wattenmeeres zum Weltnaturerbe durch die UNESCO am 25. Juni 2009 ergibt sich der günstige Umstand, das Projekt planerisch entsprechend den neuen Gegebenheiten zu erweitern.
Schaffung eines Gesamtkunstwerkes
Ein Schwerpunkt bei der Verwirklichung des Pfades bildete neben der Vermittlung ökologischer und naturkundlicher Inhalte das Bestreben, ein Gesamtkunstwerk zu schaffen.
Die anzustrebende Ziele zur Lösung dieser Aufgabe wurden auf Seite 8/33 ff der Projektbeschreibung formuliert:
Motivation und Wertschätzung durch künstlerische Gestaltung
In zahlreichen Großschutzgebieten, wie Nationalparken oder Naturparken, sind in Deutschland Skulpturenwege entstanden, die die Menschen über die Brücke der Kunst zu einem erweiterten Naturverständnis führen oder die einen Beitrag leisten sollen zum Verhältnis Mensch – Kultur – Natur.
Gemäß § 2 Abs. 3 der Satzung des Otto Leege Instituts sieht der Verein „neben der Förderung des Umweltschutzes eine Hauptaufgabe darin, in der Landschaftspflege und -entwicklung tätig zu sein. Da Pflege und Entwicklung der Landschaft zum Kulturleben einer Region gehören und vom kulturellen also geistigen und künstlerischen Leben der
Bewohner abhängig ist, setzt sich der Verein außerdem die Aufgabe, im kulturellen Bereich tätig zu sein.“ Daher sollen in die Gestaltung des Lehrpfades auch künstlerische
Gesichtspunkte einfließen.
An zwei Beispielen soll die Sinnhaftigkeit einer solchen Vorgehensweise gezeigt werden:
- Gerätschaften des täglichen Gebrauchs werden mit handwerklicher Kunst über ihre bloße Funktionalität herausgehoben und gelangen so zu einem Gegenstand höherer
Wertschätzung. - In der Buchkunst wird das zu übertragende Gedankengut durch die künstlerische Gestaltung des Buches auf eine höhere Verständnisebene gehoben.
Diese Erkenntnis, auf den Otto Leege Pfad bezogen, bedeutet, dass durch eine künstlerische Gestaltung eine stärkere Motivation für den Erkenntnisprozess und eine höhere Wertschätzung beim Begeher erreicht wird.
Versuch der Realisierung eines Gesamtkunstwerkes
Einen ökologisch-künstlerischen Inselpfad unter die vielversprechende Bezeichnung Gesamtkunstwerk zu stellen, ist einerseits hochgegriffen, andererseits jedoch dafür
präpositioniert, da die ökologische Thematik den Anspruch erhebt, ein biotopisches Ganzes zu erläutern.
Zuerst einmal ist die Frage zu klären, was in heutiger Zeit unter Gesamtkunstwerk zu verstehen ist. Bazon Brock gibt in seinem Katalogbeitrag für die Ausstellung „Der Hang zum Gesamtkunstwerk“ eine ausführliche Definition des Begriffes.(„Der Hang zum Gesamtkunstwerk“, Katalog, Aarau und Frankfurt a. M., 1983) Im folgenden wird auf diesen Beitrag Bezug genommen.
„Wollte man die Besonderheit der kulturellen Vorstellungen von Europäern in einem einzigen künstlerischen Konzept repräsentiert sehen, dann fiele die Wahl sicherlich auf das >Gesamtkunstwerk<. Die Sache, um die es dabei geht, ist älter als der Name. Leider ist nicht ganz klar, um welche Sache es geht: nicht zuletzt deswegen dürfte das Konzept >Gesamtkunstwerk< so vielfältige Ausprägungen gefunden haben, unter denen die deutschen – vor allem in den vergangenen hundert Jahren – besonderes Interesse zu wecken vermochten.
Natürlich muß man alle Kulturen in einer Hinsicht als gleichwertig und gleich leistungsfähig verstehen; alle Kulturen versuchen, ihren Mitgliedern die Erfahrung von der Einheit der Welt zu ermöglichen. Die Ausprägungen dieser Vorstellungen vom >Ganzen< sind gewiß recht unterschiedlich. Die wenigen, aber unübersehbaren Gemeinsamkeiten der europäischen Kulturen sind an die ihnen gemeinsamen Repräsentationen dieser Ganzheitsvorstellungen geknüpft, wie sie vor allem die gotische Kathedrale, die Institution >Universität< und die Idee des >Staates< darstellen; die Einheit der Welt verstanden als Schöpfung des Christengottes, Wirkungsfeld der Naturgesetze und als Schöpfung der Menschen.“
Seit der Renaissance verstehen wir unter einem Kunstwerk das Resultat aus Schöpfung und Arbeit. So war vor der Moderne, die eine neue Definition der Kunst und des Künstlers hervorbrachte, das Konzept >Gesamtkunstwerk< nicht nur den Künstlern vorbehalten.
… „Ursprünglich galt der Name >Kunstwerk< auch nicht ausschließlich nur für die Handlungsresultate von Künstlern, darauf verweisen noch die gebräuchlichen Ausdrücke Kochkunst, Kriegskunst und Heilkunst.
Vielmehr handelten alle Individuen als Künstler, deren Denken, Wollen und Handeln als besondere und unnachahmliche Vermittlung von Schöpfung und Arbeit Aufmerksamkeit erzwangen. Das konnten sowohl schöpferische Unternehmer und Künstler-Politiker wie auch schulbildende Wissenschaftler sein. Ihre Gesamtkunstwerk-Konzeptionen wurden entweder als wissenschaftliche Systematiken, als politisches Ideengebäude oder als Modell ökonomischer Prozesse ausgebildet. Und als Visionen der Künstler.
Es gibt also Gesamtkunstwerk-Konzeptionen sowohl im ökonomisch-politischen wie im wissenschaftlichen als auch künstlerischen Bereich. Und in jedem Bereich ist darauf zu achten, welchen Grad der Durchsetzung von Gesamtkunstwerken die einzelnen historischen Beispiele repräsentieren.
Von Gesamtkunstwerken wollen wir in allen drei Bereichen dann sprechen, wenn Individuen ein gedankliches Konstrukt übergeordneter Zusammenhänge als bildliche oder epische Vorstellung oder als wissenschaftliches System oder als politische Utopie entwickelt haben.“
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Das Ganzheitsproblem ist bei der Arbeit am Gesamtkunstwerk Otto Leege Pfad besonders ausgeprägt. Der Pfad wird im wesentlichen von einer Entwickelungsgruppe gestaltet. Die Teilnehmer sind bis auf den Projektleiter, der eine künstlerische Ausbildung und Praxis besitzt, naturwissenschaftlich ausgebildet. Die Gruppe setzt sich zusammen aus Spezialisten verschiedener naturwissenschaftlicher Richtungen: ein Ornithologe, ein Ökologe, ein Geograf, ein Meeresbiologe, zwei Landschaftsplanerinnen und eine Diplombiologin.
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Diese Spezialisten, die an einer gemeinsamen übergeordneten Thematik, der Ökologie eines komplexen Systems „Nordsee – Insel Juist – Wattenmeer“ in Verbindung mit künstlerisch gestalteten Aussagen arbeiten, haben sich die Aufgabe gestellt, in einer gemeinsamen Sprache einen ganzheitlichen Aufbau des Otto Leege Pfades zu erreichen.
Grundsätzlich kann gesagt werden, dass Gesamtkunstwerke nur als fiktive Größe existieren, als in ein oder mehrere Medien gebrachte gedankliche Konstruktionen eines Ganzen.
… „Ein Ganzes zur Sprache zu bringen, könnte zu der Annahme verführen, das sei bereits geleistet, wenn man sich gleichzeitig möglichst aller sprachlichen Medien und kulturellen Techniken bediene.“
Ein Ganzes zur Sprache zu bringen, … „bedarf es der Aktivierung aller unserer Fähigkeiten zur sinnlichen und intellektuellen Wahrnehmung. Die Geschichte des Konzepts >Gesamtkunstwerk< ist mit der Entdeckung verbunden, daß jede Wahrnehmungsaufgabe-also auch eine monomediale Malerei, Plastik, Graphik oder Musikkomposition – immer zugleich alle sinnlichen und intellektuellen Wahrnehmungen stimuliert. Die Auffassung, daß Malerei nur das Auge, Musik nur das Ohr, Plastik nur den Tastsinn, Architektur nur den Raumsinn stimuliere, entspricht nicht den tatsächlichen Vorgängen in der menschlichen Wahrnehmung. Die historisch entstandene Spezialisierung der Gattungen wollte die Wahrnehmungsaktivitäten unnatürlich vereinzeln und kanalisieren, um so die einzelnen sinnlichen und intellektuellen Wahrnehmungsleistungen zu steigern.“
Einer der Künstler, die der Spezialisierung der Kunst entgegentreten wollten, war Richard Wagner. Er arbeitete daran, das Musikdrama als Gesamtkunstwerk für eine zukünftige umfassende Kunst zu entwickeln.
… „Die entscheidende Frage für die Entwicklung eines solchen Gesamtkunstwerks versuchte Wagner auf folgende Weise zu beantworten: wenn das künstlerische Tun durch das Gesamtkunstwerk vor der Auflösung in nichtssagendes, technisch leeres Virtuosentum bewahrt werden sollte, indem es dem Publikum gegenüber wieder einen umfassenden Anspruch auf Wirkung erhob, konnte diese Wirkung nur erzwungen werden, insoweit das Publikum als Publikum eine Rolle im Konzept des Gesamtkunstwerks übernahm. Das Publikum mußte auf die gleiche Weise zu einer Gemeinschaft zusammengeschlossen werden, wie die spezialisierten Künstler für das Gesamtkunstwerk zu vereinigen waren. Die Gemeinschaft der als Publikum am Gesamtkunstwerk Beteiligten konnte nur erreicht werden, wenn das Publikum wie die Künstler einem verpflichtenden Weltbild unterworfen würden.“
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Dieser wichtige Aspekt – die Gemeinschaft der als Publikum am Gesamtkunstwerk Beteiligten – soll durch Interaktionslemente und durch den Aufbau der Stationen im Otto Leege Pfad verwirklicht werden. Ein weiterer wichtiger Punkt ist die gefühls- und erkenntnismäßige Einbeziehung des Begehers in die umgebende Landschaft. Der Untertitel „wahrnehmen – empfinden – erkennen“ deutet das an. Nicht die Wissensvermittlung – oft das Primat eines Lehrpfades – sondern Gefühls- und Erkenntnisvorgänge werden die Didaktik des Pfades prägen.
Topoi und Pathosformeln
„Wagner hatte [zudem] die richtige Vermutung, daß der künstlerischen Spezialisierung von einzelnen Gattungen und Medien die tatsächlichen Vorgänge in der Wahrnehmung nicht entsprächen.
[Denn] Wagner war bekannt, was heute allgemein als Synästhesie verstanden wird, nämlich die Kooperation mehrerer Wahrnehmungsorgane und ihrer Funktionen auch dann, wenn scheinbar nur ein Wahrnehmungsorgan angesprochen wird. Am bekanntesten war damals die gleichzeitige Aktivierung von Ton- und Farbwahrnehmung. Beethovens Programm-Musik (»Aufziehendes Gewitter an einem Sommernachmittag«) schien zu zeigen, daß durch die Musik sogar komplette Bildvorstellungen hervorgerufen werden konnten bzw. sie diese unabweislich hervorrief. Diese Bildvorstellungen schienen von dem Eindruck begleitet zu sein, zugleich auch Temperaturen, Gerüche, Tasteindrücke und so etwas wie Atmosphäre und Stimmung hervorzurufen.
Die Formen der Kooperation einzelner Wahrnehmungsorgane und ihrer Funktionen werden kulturell verstärkt. Ihre ausgrenzbaren Einheiten gelten als Topoi (>Sommernachmittag<, >Nächtlicher Wald<, >Morgenfrühe im Gebirge<, >Die graue Vorzeit<, >Sieghaft-heldischer Blick<).
Solche Topoi brauchten nur angedeutet zu werden, um beim Adressaten viele Wahrnehmungsassoziationen hervorzurufen. Dieser betonte Aufruf der Wahrnehmungsassoziationen ist so etwas wie eine Pathosformel, deren komplexe Verknüpfung bei Wagner »Leitmotiv« genannt wird.“
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Bei der Gestaltung des Otto Leege Pfades werden Topoi, Pathosformeln oder wie es bei Richard Wagner heißt – Leitmotive – verwendet. Es wird versucht neben den Stationsüberschriften, die möglichst als assoziierende Topoi wirken, mit zwei sich überkreuzenden Leitmotiven zu arbeiten. Von der Wattseite kommend das Leitmotiv „Juister Elemente“ und von der anderen Seite, der Dorfseite, kommend das zweite Leitmotiv „Harmonien der Insel“.
Auf den 12 Stationen eine Verflechtung der Leitmotive zu erreichen und zu einer Gesamtheit der naturwissenschaftlichen Aussagen in Verbindung mit der künstlerischen Gestaltung zu gelangen, wird Aufgabe der Entwicklungsgruppe im Herbst und Winter 2009 sein.
2. Durchführung
Chronologie
2006 Auf der alle vier Jahre stattfindenden Hauptversammlung beschließt das
Otto Leege Institut (im folgenden OLI genannt) einen für Juist adäquaten Lehrpfad zu gestalten. Ein naturkundlich-pädagogisches und künstlerisches Konzept ist zu erstellen.
(siehe Medienbericht Nr. 1)
2007 Unter www.otto-leege-lehrpfad.de schreibt das OLI für den deutschsprachigen Raum einen offenen Internet-Wettbewerb aus. Für den ersten Preis stehen 5.000,00 €, für den zweiten Preis 3.000,00€ und für den dritten Preis 1.000,00 € zur Verfügung.
2008 Einsendeschluss für den Wettbewerb ist der 03.03.2008.
Eine fünfköpfige Jury bestehend aus Prof. Dr. Peter Janiesch, Vorsitzender der Jury, Peter Südbeck, Leiter des Nationalparkes Niedersächsisches Wattenmeer, Dipl.-Ing. Helmela van der Put, Landschaftsplanerin, Dr. Dirk Wübben, Biologe, Dipl.-Ing. Bernd F. K. Bunk, Bildhauer, UDK Berlin und erster Vorsitzenden des OLI prüfen die eingesandten Vorschläge und stellen fest, dass keiner der Beiträge in der eingesandten Form umsetzungsfähig ist, dass die Arbeiten der Preisträger jedoch qualitativ hochwertig sind und verwendbare Ansätze enthalten.
Es werden drei weitere Preisträger bestimmt. Dank einer privaten Spende können für die Preisträger 4 – 6 je 750,00 € zur Verfügung gestellt werden.
Die Preisverleihung erfolgt im feierlichen Rahmen am 10.05.2008 im Haus des Kurgastes auf Juist. (siehe Anlage A) (siehe Medienbericht Nr. 2)
Am Morgen des 11.05.2008 findet ein Empfang des OLI mit Mitgliedern des Instituts, den Preisträgern und den Juroren statt. Bei dieser Gelegenheit fragt Bernd F. K. Bunk die Anwesenden, ob Interesse besteht, den Fortgang und die Weiterentwicklung des Projektes unverbindlich und ehrenamtlich zu verfolgen und weitere Ideen und Verbesserungen einfließen zu lassen. Vor allem für diejenigen Preisträger, die gerade erst ihr Studium abgeschlossen hatten (Die zweite Preisträgerin hatte ihren Wettbewerbsbeitrag als Diplomarbeit eingereicht, er war mit sehr gut bewertet worden.) und noch keine praktische Erfahrung haben, ist dies eine Chance zur Weiterbildung. Der Vorschlag wird von allen begrüßt. Hier wird der Grundstein für die spätere sogenannte „Entwicklungsgruppe“ gelegt.
Im Laufe des Sommers stellt sich heraus, dass die Nationalparkverwaltung die ursprünglich vorgesehene Weggestaltung mit einer Pflasterung über ein Dünengelände nicht genehmigen wird. Es wird der bedeutend teurere Holzbohlenweg entworfen, den die Nationalparkverwaltung akzeptiert, da in diesem Falle das Dünenrelief nicht angetastet wird.
Zu diesem Zeitpunkt stellt sich heraus, dass die Finanzierungsmöglichkeiten nicht mehr ausreichen. Es müssen neue Förderer gesucht werden. Aufgrund eines Förderungsantrages bei der DBU vom 23.08.2008 findet am 16.09.2008 ein Projektgespräch mit Herrn Thomas Pyhel statt. Daraufhin wird eine Projektbeschreibung eingereicht.
Vom 19.-21.09.2008 findet auf Juist die wegweisende Tagung mit der Entwicklungsgruppe und interessierten Juister Bürgern statt. (siehe Anlage B) Anwesend sind auch zwei Zimmerleute der Zimmereigemeinschaft „Holzfreunde aus der Wesermarsch“, die ein Modell des zukünftigen Otto Leege Tores aufbauen, zwei Werklehrer der Waldorfschule Wetterau sowie die Windharfenbauerin. (Dr. Astrid Wetzel ist nicht anwesend.) Es wird ausführlich über die Wegführung und die Lage der 12 Stationen sowie der Kunstelemente gesprochen.
(siehe Medienbericht Nr. 3)
Konstruktionsplanungen der Zimmerleute, Arbeit der Schülerinnen und Schüler, Einholung der statischen Berechnungen und der Baugenehmigungen liefen bereits auf Hochtouren, um beim erhofften Eintreffen des Bewilligungsbescheides der DBU sofort mit der Arbeit auf Juist beginnen zu können.
2009 Am 28.01.2009 werden die Douglasien für das Otto Leege Tor gefällt.
(siehe Medienbericht Nr. 4)
Bernd F. K. Bunk stellt am 19.02.2009 dem Juister Gemeinderat das Projekt vor.
(siehe Medienbericht Nr. 5)
Ab 20.03.2009 Projektförderung durch die DBU.
Am 22.03.2009 beginnen die „Holzfreunde aus der Wesermarsch“ in Sandhatten mit der Arbeit am Otto Leege Tor und an der Schutzhütte. Das Tor und die Schutzhütte werden auf dem Festland montiert und für den Transport nach Juist wieder zerlegt. Diese Art der Anfertigung war notwendig, da im Nationalpark eine Fertigung nicht möglich war.
Die fertigen Stämme für das Tor und die Einzelteile der Schutzhütte werden am 28.04.2009 mit LKW, Schiff und Pferdefuhrwerk zum Goldfischteich auf Juist transportiert. Die Schutzhütte und das Tor werden montiert. (siehe Medienbericht Nr. 6)
Am 25.05.2009 wird das Tor vor Ort hochgeklappt und verschraubt. Alles passt genau.
Die Zimmerleute machen ein erstes Foto vom Tor und mailen es zum Projektleiter. Ein vorher fertiggestelltes Faltblatt „Das Otto Leege Tor auf Juist, aus dem Gesamtkunstwerk ‚Otto Leege Pfad’“ wird mit dem Tor als Titelfoto sofort in die Druckerei gegeben, um das fertige Faltblatt zur Einweihung des Tores zur Verfügung zu haben. (siehe Medienbericht Nr. 7)
Klaus Kriening, der Werklehrer der Waldorfschule Wetterau, bringt am 29.05.2009 die fertiggestellten Steckstühle nach Juist. Unter Hochdruck werden die Steckstühle am nächsten Tag im Boden verankert, die Schutzhütte geölt und die Baustelle aufgeräumt.
Am 31.05.2009 kann dann um 11.30 die Einweihung bei schönstem Wetter mit Ansprachen des Projektleiters, des Bürgermeisters, der Zimmerleute und des Werklehrers im Beisein vieler Juister und Feriengäste stattfinden. (siehe Medienbericht Nr. 8)
Eine Filmdokumentation kann aus Kostengründen nicht fertiggestellt werden.
Am 06.06.2009 findet ein Treffen der Entwicklungsgruppe in der Universität Oldenburg statt. Tagesordnungspunkte: Aufbau des Pfades, Leitmotive, Ausstattung der Stationen, ‚kleine Forschungsaufträge‘. Es wird angeregt, dass ein Ideenaustausch zwischen den Teilnehmern der Entwicklungsgruppe, die sich bereiterklärt hatten, an der Weiterentwicklung einzelner Stationen zu arbeiten, stattfinden möge. Die fertiggestellten Entwürfe sollten auf der 2. Tagung auf Juist vom 02. – 04.10.2009 vorgestellt werden.
(siehe Anlage C)
(siehe Medienbericht Nr. 9) / (siehe Medienbericht Nr. 10) / (siehe Medienbericht Nr. 11) / (siehe Medienbericht Nr. 12) / (siehe Medienbericht Nr. 13)
Viele Feriengäste wünschen Infos über Otto Leege. Der Projektleiter entwirft zwei Schautafeln, die Auskunft über Leben und Werk Otto Leeges geben. Sie werden gedruckt und in der Schutzhütte angebracht.
Arbeit am Film „Inselkunst“.
Am 25.06.2009 Anerkennung des Wattenmeeres als UNESCO-Weltnaturerbe! Damit wird die Pionierarbeit Dr. Otto Leeges gekrönt. Nina Streibel (Entwicklungsgruppe) ändert ihren Entwurf für die Station 12 entsprechend dem neuen Status des gesamten Wattenmeeres.
(siehe Medienbericht Nr. 14) / (siehe Medienbericht Nr. 15)
Die 2. Tagung der Entwicklungsgruppe findet termingerecht vom 02. – 04.10.2009 auf Juist statt. (siehe Medienbericht Nr. 16)
Die geplanten inhaltlichen Besprechungen der einzelnen Stationen entsprechen nicht den Erwartungen, da die Teilnehmer der Entwicklungsgruppe, die sich per Honorarvertrag verpflichtet hatten, Entwürfe für eine oder mehrere Stationen zu erarbeiten, nur spärliche Arbeitsergebnisse vorlegen.
Der Einweihungstermin des gesamten Pfades, der bereits für Pfingsten 2010 öffentlich angekündigt worden war, wird bestätigt.
Es wird ein Zeitplan erstellt. Für die Grafik- und Druckarbeiten werden ca. 6 Wochen
veranschlagt. Daraus resultierend wird die Abschlusstagung der Entwicklungsgruppe auf ein Wochenende Anfang März projektiert. Zu diesem Zeitpunkt sollen alle Entwürfe, soweit möglich in – für die grafische Weiterverarbeitung – verwendbarer Form vorliegen. Auf der abschließenden Tagung sollen dann Einzelheiten und Titel festgelegt, abgeglichen und letzte Änderungen vorgenommen werden.
(siehe Medienbericht Nr. 17) / (siehe Medienbericht Nr. 18)
Im Herbst/Winter 2009 erfolgen umfangreiche Planungs-, Kalkulations- und Konstruktionsüberlegungen hinsichtlich der Gestaltung der Plattformen, der Treppen, des Holzbohlenweges, der Geländer und der Schautafel- und Klappbuchständer in enger Zusammenarbeit mit den Zimmerleuten (ebenfalls Teilnehmer der Entwicklungsgruppe).
Die Genehmigungsverfahren laufen.
Am 18.11.2009 beginnt mit der Renaturierungsmaßnahme eines Weges die Tätigkeit der Handwerker in der 2. Bauphase auf Juist.
Bei einem Treffen des Projektleiters mit den Zimmerleuten und Peter Südbeck (NLPV) am 11.12.2009 stellt Carsten Brüning eine neue Technik der Fundamentierung von Holzbohlen- und Treppenständern vor. Mittels Schraubfundamenten, die mit einer Drehmaschine in den Boden eingedreht werden, kann auf Betonfundamente verzichtet werden.
Diese Möglichkeit bedeutet eine grundlegende Verbesserung der anstehenden Holzarbeiten vor Ort: Kein Beton für die Fundamente in den Dünen, Wegfall des damit zusammenhängenden umfangreichen Mülls, minimale Belastung der umgebenden Vegetation beim Bau und die Möglichkeit auch bei Frost zu arbeiten.
Dadurch wird eine neue statische Berechnung und Baugenehmigung notwendig. Es entstehen Mehrkosten, die jedoch angesichts der Vorteile in Kauf genommen werden. (siehe Medienbericht Nr. 19)
Der Bau des Holzbohlenwegs, der das Dünenrelief nicht anstastet, verteuert das Projekt erheblich und erfordert eine Aufstockung der Finanzen. Ein Förderungsantrag bei der NBank (MU) wird notwendig. Der gestellte Förderantrag wird erst mit dem 03.05.2010 positiv entschieden, jedoch ist ein vorzeitiger Maßnahmenbeginn ab 23.12.2009 möglich. So können die Arbeiten im Winter 2009/2010 beginnen.
Peter Südbeck unterstützt den Antrag.
2010 Wegen des besonders schnee- und frostreichen Winters gestaltet sich die Materialbeschaffung aufgrund der Transportbehinderungen auf Straße und Schiff als äußerst problematisch. Auch die Arbeitsbedingungen auf der Baustelle in Juist sind extrem schwierig. (siehe Medienbericht Nr. 20)
Der Projektleiter übernimmt verschiedene handwerkliche Aufgaben (ebenfalls ehrenamtlich), für die keine Fachleute vorhanden sind. Entwürfe und Modellherstellungen für Pfostenträger an den Schraubfundamenten, für den Sockel der Wasserklangschale, für das Tonmodell der Klangskulptur (Windharfe) und für das Drehfundament der Klangskulptur.
Gemeinsam mit Sohn (Kapitän) und zwei Enkeln wird das Spannen des Geländertauwerks vorgenommen und die Zierknoten am Ende der Taue geknüpft. Die Enkel lernen dabei das Knüpfen von Seemannsknoten. Die Beauftragung einer Seilerfirma hätte den Kostenplan gesprengt und eine kunsthandwerkliche Knotenherstellung durch die Seilerfirma wäre zudem nicht möglich gewesen. (siehe Medienbericht Nr. 21) / (siehe Medienbericht Nr. 22)
Trotz der witterungsbedingten Erschwernisse halten die Handwerker ihre Termine ein und schließen ihr Werk rechtzeitig zum geplanten Einweihungstermin ab.
Die Organisation und die Verhandlungen mit den Behörden laufen planmäßig und zufriedenstellend ab.
Schwierigkeiten und Probleme, die zur Verschiebung des Einweihungstermins und fast zum Scheitern des Projektes führen, beginnen mit der Abschlusstagung der Entwicklungsgruppe auf Juist vom 04. – 07.04.2010 und sind schwerpunktmäßig auf verantwortungsloses und intrigantes Verhalten von Dr. Astrid Wetzel zurückzuführen. (Anlage D)
Es ist wichtig, festzustellen, dass Peter Südbeck (NLPV), der sich lange Zeit engagiert für das Projekt eingesetzt hatte, an der Tagung nicht teilnimmt und offiziell Daniela Weller mit der Wahrnehmung seiner Funktion betraut.
TeilnehmerInnen der Tagung, die für die Erstellung von Stationsentwürfen verantwortlich gezeichnet hatten, kommen mit unzureichenden Entwürfen. Am Abend vor der Tagung sagt Dr. Astrid Wetzel telefonisch ihre Teilnahme ab, erscheint dann jedoch auf Drängen des Projektleiters gegen Mittag des vorletzten Tages und legt die Entwurfsskizze vom Feb. 2010 abermals vor, die wie unten dargestellt, inhaltlich und konstruktiv nicht verwendungsfähig ist.
Es stellt sich heraus, dass die Teilnehmer, Dr. Astrid Wetzel und Christopher Garthe, als Diplombiologin und als Geograph und Preisträger im Internet-Wettbewerb „Otto-Leege- Lehrpfad“ für die Arbeiten an den Schautafeln zwar grundsätzlich qualifiziert, jedoch mit dem komplexen System „Nordsee – Insel Juist – Wattenmeer“ wenig vertraut sind.
Beispielhaft soll der Entwurf zu Station 11 „Juister Lebensart“ von Dr. Astrid Wetzel betrachtet werden:
- Um Artenvielfalt bzw. Biodiversität im Watt zu demonstrieren, soll ein 5 kg schwerer Klotz, der in die Tafel eingelassen ist, vom Betrachter angehoben werden, um ein Gefühl dafür zu bekommen, wieviel Biomasse in einer 1 m² großen und 10 cm tiefen Wattfläche enthalten ist. Bloße „Biomasse“ ist ungeeignet, um Artenvielfalt zu demonstrieren.
- Die Häufigkeit von Tieren im Wattenmeer wird veranschaulicht, indem auf einer Klapptafel häufig vorkommende Tiere groß abgebildet werden, selten vorkommende dagegen klein. Das führt dazu, dass Wattwürmer wie Schlangen aussehen und die verhältnismäßig kleinen Schollen im Watt um ein Vielfaches größer sind als Seehunde. Hier wird dem Besucher des Pfades ein völlig falsches Bild über die Größen der dargestellten Tiere vermittelt.
- Die Drehtrommel aus Plexiglas zur Demonstration der Vielfalt von Plattmuscheln ist für den sehr frequentierten Otto Leege Pfad völlig ungeeignet, da die Muscheln in kurzer Zeit zermahlen wären.
- Die Skizze stimmt im Maßstab mit den angegebenen Maßen nicht überein. Dadurch wird eine andere Aufteilung der Elemente notwendig, die grafisch und baumäßig außerordentlich schwierig wäre. Dr. Astrid Wetzel macht keine Angaben zum Material der Klappelemente oder zu deren Befestigung. Die Art der Verriegelung ist absolut unklar. Wind und Sturm würden die Seiten klappern lassen und in kurzer Zeit wäre die Klappvorrichtung zerstört. Die Herstellung dieses komplexen Gebildes wäre konstruktiv außerordentlich schwer zu bewerkstelligen und finanziell kaum realisierbar gewesen, außerdem in dem noch verbleibenden Zeitrahmen bis zur Einweihung nicht zu verwirklichen. Dr. Astrid war das sicher klar, da sie sich in eigener Darstellung als Fachfrau präsentierte.
Die Entwürfe, von Christopher Garthe, können, wie sich vor Ort auf den Stationen zeigt, nicht übernommen werden. Prof. Janiesch formuliert es in einer E-mail so, dass sie in der Form nicht in der Öffentlichkeit gezeigt werden können.
Die Anfertigung von neuen Entwürfen wird durch andere Teilnehmer der Entwicklungsgruppe vorgenommen.
Dr. Astrid Wetzel liefert – trotz Zusage – nach der Tagung keinen korrigierten Entwurf für die Station 11 an das Otto Leege Institut. Prof. Janiesch übernimmt die Station 11. Ein ebenfalls zugesagter Entwurf für die Station 10 wird nicht eingereicht und vom Projektleiter selbst erstellt.
Ein versprochenes Angebot über die grafische Gestaltung der Schautafeln und Ringbücher und deren Druck wird von Dr. Astrid Wetzel erst am 21.05. 2010, also 2 Tage vor der geplanten Einweihung, geliefert.
Diese Vorgehensweise verhindert die vorgesehene Einweihung des Pfades Pfingsten 2010.
Der Termin wird verschoben.
(siehe Medienbericht Nr. 23) / (siehe Medienbericht Nr. 24) / (siehe Medienbericht Nr. 25)
Im Sommer und Herbst 2010 versucht die Firma biopresent, vertreten durch Dr. Astrid Wetzel und Thomas Batinic, mit einer Diskriminierungskampagne die Arbeit des Otto Leege Institutes und besonders die des Projektleiters zu disqualifizieren und eine Fortsetzung der Arbeit der Entwicklungsgruppe zu erzwingen, obwohl mit der Beendigung der Frühjahrstagung auf Juist die Arbeit der Entwicklungsgruppe formal abgeschlossen war. Für die nachträgliche Korrektur einiger Schautafeln wurde lediglich noch eine Frist bis zum 22.04.2010 gesetzt.
Am 03.08.2010 stellt die Firma biopresent Entwürfe für die Stationen 10 und 11 in Rechnung. Das Otto Leege Institut sieht sich – nach Rücksprache mit der NBank – nicht berechtigt, für nicht erbrachte Leistungen eine Rechnung zu begleichen.
Alle fehlenden Schautafeln und Klappbücher werden im Sommer 2010 fertiggestellt und der NLPV zur Abstimmung übermittelt.
In einem Zwischenbericht und einem Situationsbericht versucht das OLI im Herbst 2010 auf die Dringlichkeit einer Abstimmung hinzuweisen, um die Einweihung 2011 nicht zu gefährden. Es erfolgt von keiner Seite eine Reaktion.
Das Otto Leege Institut bemüht sich danach um einen Termin mit der NLPV, um die vereinbarte Abstimmung aller Tafeln (Teil des Bewilligungsbescheides der NBank) doch noch vorzunehmen. Die Abstimmung wird von Peter Südbeck, Leiter des Nationalparkes Niedersächsisches Wattenmeer, am 10.11.2010 verweigert.
(siehe Medienbericht Nr. 26) / (siehe Medienbericht Nr. 27) / (siehe Medienbericht Nr. 28) / (siehe Medienbericht Nr. 29)
Am 29.04.2011 teilt die NBank dem Otto Leege Institut mit, dass ein Teilwiderruf des Zuwendungsbescheides vom 03.05.2010 aufgrund der Nichtfreigabe der Schautafeln durch die NLPV vorgenommen wurde. (siehe Medienbericht Nr. 30) / (siehe Medienbericht Nr. 31) / (siehe Medienbericht Nr. 32) / (siehe Medienbericht Nr. 33) / (siehe Medienbericht Nr. 34) / (siehe Medienbericht Nr. 35)
Nur durch eine Klageerhebung vor dem Verwaltungsgericht Oldenburg gegen die NBank kann das OLI verhindern, dass ihm das Projekt kurz vor Beendigung aus der Hand genommen wird.
2011 Im Juli bietet Herr Hoffmann (MU) an, die Abstimmung im Niedersächsischen Ministerium für Umwelt vornehmen zu lassen. (siehe Medienbericht Nr. 36)
Das OLI übersendet ihm zur Abstimmung ca. 70 aussagekräftige Entwürfe für Schautafeln und Klappbuchseiten.
(siehe Medienbericht Nr. 37)
2012 Die Prüfung dauert bis Februar 2012.
Sie führt zu einer Einigung zwischen dem Niedersächsischen Ministerium für Umwelt und dem Otto Leege Institut.
(siehe Medienbericht Nr. 38)
Das OLI zieht die Klage zurück und der Teilwiderruf wird am 10.04.2012 durch die NBank aufgehoben.
(siehe Medienbericht Nr. 39)
Der Otto Leege Pfad kann nun termingerecht am 28.06.2012 im Rahmen der Otto Leege Tage eingeweiht werden. (Anlage E) (siehe Medienbericht Nr. 40)
3. Ergebnis
Übergreifende Bedeutung
Die von Dr. Otto Leege vor 100 Jahren erkannte Notwendigkeit eines nachhaltigen Naturschutzes und seine aktive Pionierarbeit auf diesem Gebiet finden eine Fortsetzung auf dem Otto Leege Pfad.
Die Bestrebungen der Gemeinde Juist um einen nachhaltigen Tourismus werden untestützt.
Das Weltnaturerbe Wattenmeer mit seiner globalen Bedeutung für den Vogelzug wird einer breiten Bevölkerungsschicht unmittelbar zugänglich gemacht.
Bedeutung für die Juister Bevölkerung und für die Feriengäste
Die Entstehung des Otto Leege Pfades wurde von der Juister Bevölkerung und besonders von den vielen Stammgästen der Insel mit großem Interesse verfolgt, was während der jeweils mehrwöchigen Arbeitsperioden des Projektleiters sowie seiner Frau in fachlich interessanten Gesprächen mit Besuchern zum Ausdruck kam. Davon zeugen auch Gästezuschriften (siehe Anlage F). Unsachgemäße Kritik, zum Teil in diskriminierender Weise, ging von wenigen Einzelpersonen aus. (siehe Medienbericht Nr. 9) / (siehe Medienbericht Nr. 11) / (siehe Medienbericht Nr. 14) / (siehe Medienbericht Nr. 18) / (siehe Medienbericht Nr. 37)
Als durch die Verweigerungshaltung der NLPV im Hinblick auf die Abstimmung über Schautafel- und Klappbuchtexte das Projekt im Sommer 2011 ins Stocken geriet, waren es Juister Betriebe, die zur Selbsthilfe griffen und die Finanzierung vieler Schautafeln übernahmen.
Jetzt, nach Fertigstellung des OLP, berichten Hotel- und Pensionsbesitzer von der Begeisterung ihrer Gäste; viele fragen nach weiterführender Literatur über Otto Leege und nach einer Begleitpublikation zum Pfad.
Die Anleitung zu direkter Wahrnehmung und Interaktion mit der umgebenden Natur motiviert viele Feriengäste, den Pfad mehrmals während des Urlaubs aufzusuchen.
Führungen über den Pfad finden guten Zuspruch und werden in den kommenden Jahren erweitert.
Schautafel- und Klappbuchtexte
Die Länge der Schautafel- und Klappbuchtexte war Gegenstand einer Diskussion in der Entwicklungsgruppe. Christopher Garthe äußerte „wissenschaftlich belegte“ Bedenken, den Lesern der Tafeln mehr als 30 sek. zuzumuten, da sie sich nicht länger auf einen Text konzentrieren könnten. Anhand von Befragungen und Beobachtungen konnte das bei den Besuchern des OLP nicht bestätigt werden. Die Texte wurden normalerweise in Ruhe gelesen und die Textlänge als angemessen erlebt. (Ein befragter Herr äußerte, dass es noch Menschen gebe, denen man ein anderes Niveau als das eines Bildzeitungslesers zutrauen könne.)
Die Texte selbst werden als „freundlich“, persönlich ansprechend und interessant bezeichnet.
Der unmittelbare Bezug zur umgebenden Natur ist durchgängig hergestellt und hält die Aufmerksamkeit wach – anders als bei abstrakter Wissensvermittlung oder Simulation von Natur.
Kommunikativer Charakter
Typisch für die meisten der12 Stationen ist, wie die Beobachtung zeigt, ihr kommunikativer Charakter. Menschen kommen ins Gespräch durch das was sie beobachten oder tun. Bei der „Rosenstation“ überlegt man gemeinsam, welche Blüten und Früchte zusammengehören. Man macht sich gegenseitig auf Zugvögel aufmerksam, bespricht die Veränderungen der Insel auf den Holzreliefs oder gibt sich Ratschläge, wie die Wassserklangschale am besten in Schwingungen versetzt werden kann. Die Tatsache, dass keine Münzfernrohre installiert wurden, erweist sich in psychologischer Hinsicht als sehr positiv: „Hier auf Juist wird uns wirklich was geboten und nicht nur abgezockt“, kommentierte ein Feriengast stellvertretend für viele seine Empfindung.
Die künstlerische Gestaltung
Vor allem die Kunstwerke bieten in den Hotels und Pensionen Gesprächsstoff und anschließend die Motivation für einen Besuch auf dem OLP. Attraktivität und Wertschätzung werden – wie erwartet – erhöht: „… dass durch eine künstlerische Gestaltung eine stärkere Motivation für den Erkenntnisprozess und eine höhere Wertschätzung beim Begeher erreicht wird.“ (siehe Seite 2/14)
Das Otto Leege Tor ist nicht zu übersehen und fordert die Frage heraus: „Wer war denn Otto Leege?“
Die Klangskulptur (Windharfe) lädt aufgrund ihrer Einmaligkeit und der ständigen Veränderungen des Tönens, ebenso wie die Wasserklangschale, durch ihr Übungspotenzial zum Experimentieren und zum Wiederkommen ein. Eine Buchhändlerin berichtete, sie sei in Bremerhaven von einer Kundin auf die Windharfe aufmerksam gemacht worden, und sie habe deshalb am Wochenende Juist einen Besuch abgestattet.
Beitrag zum Problembewusstsein der Biodiversität
Wie kann man – nicht zuletzt Menschen aus städtischen, naturfernen Umgebungen – einen lebendigen Begriff von Biodiversität und von der Notwendigkeit des Erhalts von Artenvielfalt vermitteln?
Im Zusammenhang mit dieser Fragestellung wurden erklärende Schautafeln und ein Hinweisschild erarbeitet. Zusätzlich sollte jedoch den Besuchern ein direkter Zugang zur Artenvielfalt und deren naturkundlicher Erfassung eröffnet werden. Zu diesem Zweck wurden zwei quadratische Rasterrahmen von 1 m Kantenlänge aus Edelstahl angefertigt und an unterschiedlichen Stellen in die Landschaft gelegt. Die innerhalb der Quadrate vorkommenden Pflanzenarten wurden von Prof. Janiesch aufgelistet. Auf diese Weise erhält der Besucher einen authentischen Einblick in die Erstellung von Vegetationskarten zur Erfassung der Biodiversität.
Dem Besucher wird empfohlen, sich ein virtuelles Rasterquadrat als Andenken mitzunehmen und dieses probeweise in seiner Umgebung auszulegen. Seine Wahrnehmung für Artenvielfalt, bzw -armut wird dadurch geschärft. Vielleicht wird er dann in Zukunft auch ein paar Blümchen auf dem eigenen Rasen dulden und erkennen, dass der Wildwuchs an Straßenrändern oder auf Industriebrachen durch Artenvielfalt und Blütenpracht auffällt und von besonderer Schönheit sein kann.
Einbeziehung von Jugendlichen an der Arbeit am Otto Leege Pfad
Erfreulich und beispielgebend war die Bereitschaft von SchülerInnen, sich tatkräftig an der Gestaltung des OLP zu beteiligen und dazu freiwillig nach der Schule ihre Freizeit einzusetzen. Für die Holzreliefs und die Steckstühle, sowie für das Knüpfen der kunstvollen „Rosenknoten“ wird ihnen viel Anerkennung und Bewunderung von den Besuchern des Pfades zuteil. Auch der Beitrag der Schülergruppe „Greenteam-together“ während der Otto Leege Tage zeugt von Engagement für den Umweltschutz und von der Verbundenheit mit der Natur.
Barrierefreiheit
Es war schwierig einen barrierefreien Zugang zu der hochgelegenen Vogelbeobachtungsplattform zu schaffen. Es machte besondere Mühe auf dem langen Holzbohlenweg, den kritischen Steigungswinkel für Rollstuhlfahrer nicht zu überschreiten. Dabei ergab sich nach Fertigstellung, dass auch für Eltern mit Kinderwagen die Barrierefreiheit nützlich ist.
Durchführungsbedingte Veränderungen
Institutionell bedingte Vorschriften oder Entscheidungen, die die Verwirklichung des OLP erschwerten, erwiesen sich später als Grundlage für Innovationen und brachten wichtige Verbesserungen. Das Gleiche galt für wetterbedingte Erschwernisse.
Holzbohlenweg
Die NLPV verweigerte die Genehmigung für einen gepflasteren Weg zu einer Düne, auf der die Beobachtungsplattform gebaut werden sollte. Das Relief der Dünenlandschaft durfte durch einen Wegebau nicht verändert werden. Um das Ziel unter Einhaltung der Vorschriften trotzdem zu erreichen entstand der Plan eines Holzbohlenweges, der wie sich später zeigte, viele Verbesserungen gegenüber einem gepflasterten Weg aufwies.
Allerdings wären für den geplanten Holzbohlenweg viele Betonfundamente zur Ständerbefestigung notwendig gewesen. Dies hätte bei Frost zu Komplikationen und Verzögerungen geführt. Buchstäblich in letzter Minute entdeckten die Zimmerleute die Möglichkeit ohne Verwendung von Beton mit Schraubfundamenten zu arbeiten, die mit einer Handdrehmaschine in den gefrorenen Boden gedreht werden konnten, und von der Statik her alle Forderungen erfüllten. Es zeigte sich, dass durch diese Verbesserung, in der vegetationsarmen Zeit auf dem gefrorenen Boden der Bau des Holzbohlenweges sehr beschleunigt wurde. Die Pflanzendecke wurde kaum beschädigt. Im darauffolgenden Sommer waren keine Baustellenspuren mehr zu sehen.
Schwengelpumpe zur Förderung von Süßwasser aus der Süßwasserlinse
Ursprünglich war eine Skulpturengruppe (Eichenholz) von den drei großen Meeressäugetieren, die in der Deutschen Bucht vorkommen, vorgesehen. Sie sollten in Originalgröße gefertigt werden, als Kunstwerke, aber auch zum Beklettern und Befühlen für kleinere Kinder. Der Standort war nahe der Schutzhütte geplant. Die Modelle waren bereits von Bernd F. K. Bunk angefertigt worden. Die Skulpturengruppe war im Kostenplan enthalten und nicht vom Teilwiderruf betroffen. Die NBank teilte jedoch mit, dass das Fällen der Eichen im Rahmen des Kostenplanes nicht genehmigt werden könne. Damit wurde die Anfertigung unmöglich.
Zwischenzeitlich war die Idee gereift, innerhalb der Station 8 „Das Element Wasser“ mittels einer künstlerisch gestalteten Schwengelpumpe unmittelbar erlebbar zu machen. Zumal das Trinkwasser nicht nur auf Juist von existenzieller Bedeutung ist und vielen Menschen der Zugang zu Trinkwasser nur durch den Wasseranschluss in Küche und Sanitäranlagen vertraut ist.
Höhenverstellbarkeit der Fernrohre
Als die Fernrohre probeweise installiert wurden, zeigte sich, dass mit einer Augenhöhe von weniger als 1,60 m nur Kinder oder sehr kleine Erwachsene ohne gebückte Haltung eine Vogelbeobachtung vornehmen konnten. Für eine sinnvolle Beobachtung von Vögeln muss eine längere Zeit einberechnet werden, und das ist in zum Teil stark gebückter Haltung nicht möglich.
Es gibt auf dem Markt keine stationären höhenverstellbaren Fernrohre. So musste eine eigene Konstruktion entwickelt werden, um die Fernrohre entsprechend nachzurüsten. Die Kosten übernahm die Inselgemeinde.
Klangskulptur – Windharfe
Als Standort für die Klangskulptur war eine Dünenkuppe vorgesehen. Auf Juist hat man es mit ständig wechselnden Winden in unterschiedlicher Stärke zu tun. Herkömmliche Windharfen werden fest montiert und klingen daher nur bei Wind aus einer Richtung. Die Windharfe musste zudem äußerst robust ausgeführt werden, da sie auch „sturmerprobt“ sein musste. Die Lösung bestand in einer massiven Klangskulptur mit einem wälzlagerbestückten, drehbaren Edelstahlfundament. Der Besucher kann je nach Windrichtung die Skulptur drehen und klangmäßig optimieren.
Schautafeln und Klappbücher
Die Schautafeln, wie auch die Klappbücher, sind auf Juist extremen Witterungsbedingungen ausgesetzt.
Bereits an anderer Stelle von der NLPV aufgestellte Schautafeln haben Rahmen und eine vorgelagerte Plexiglasscheibe. Darunter fängt sich Schmutz und Feuchtigkeit. Die Tafeln werden unansehnlich. Um dies zu vermeiden, wurde auf Rahmen und Plexiglas verzichtet und eine Verkehrschildertechnologie angewendet. Aluminiumhalbzeuge, die Verkehrschildabmessungen besitzen, wurden verwendet. Die Größe der Tafeln richtete sich also nach vorhandenen Verkehrschildgrößen. Die Beschichtungen der Schilder wurde ebenfalls nach Methoden der Verkehrschildherstellung vorgenommen und entsprechend uv- und antigrafitti beschichtet. Bei Beschädigungen lassen sie sich problemlos und kostengünstig ersetzen.
Klappbücher statt Ringbücher
In der Entwicklungsgruppe wurde stets von „Ringbüchern“ für den OLP gesprochen, ohne deren Tauglichkeit für Juist zu hinterfragen.
Bei Überlegungen zur praktischen Ausführung und anhand von Praxisbeobachtung wurde klar, dass die Bügel eines Ringbuches, selbst wenn es vier wären, sich beim Blättern verkanten. Bei der starken Frequentierung des Pfades hätten die üblicherweise verwendeten Kunststoffblätter nur begrenzte Haltbarkeit.
Es wurde daher vom Projektleiter eine Klappmechanik mit Scharnieren entwickelt, die eine Innovation für Ringbücher im Außenbereich darstellt.
4. Partielle Fehleinschätzung
In der Projektbeschreibung wird auf das Ganzheitsproblem bei der Arbeit am Gesamtkunstwerk „Otto Leege Pfad“ besonders hingewiesen. Die Zusammenarbeit mit dem Juryvorsitzenden Prof. Dr. Peter Janiesch, den Zimmerleuten, Kunsthandwerkern, Werklehrern, SchülerInnen und sogar mit den Genehmigungsbehörden war produktiv, zuverlässig und innovativ.
Einer Fehleinschätzung war der Projektleiter allerdings erlegen hinsichtlich der Arbeit der „Spezialisten“ (siehe grau unterlegter Text 1, 2, 3 und 4), und zwar, was den Austausch untereinander und die Ernsthaftigkeit ihres Einsatzes für die Fertigstellung des Werkes anging. Die anfängliche Unverbindlichkeit und Ehrenamtlichkeit der Teilnahme an der Arbeit der Entwicklungsgruppe endete für Nina Streibel, Birgit Schorsch und Christopher Garthe mit der Unterzeichnung eines Honorarvertrages, durch den sie sich verpflichteten, bis zur Abschlusstagung Stationsentwürfe abzuliefern. Dr. Astrid Wetzel unterzeichnete den Honorarvertrag trotz vielfacher Zusagen nicht, bestand jedoch auf seiner mündlichen Gültigkeit. Von ihr wurden keine verwendbaren Entwürfe vorgelegt jedoch eine Rechnung. Da sie weder zu einem außergerichtlichen noch zu einem gerichtlichen Vergleich bereit war, wird nun das Gericht entscheiden.
Leider war auch die fachliche Kompetenz zu bemängeln, da Wissenslücken bezüglich des komplexen Systems „Nordsee – Insel Juist – Wattenmeer“ vorlagen, die auch während der Projektarbeit nicht geschlossen wurden.
Der vorgegebene Versuch mit Leitmotiven zu arbeiten, ist leider nicht angenommen worden. Dr. Astrid Wetzel hatte mit der Station 10 die Aufgabe übernommen, das 2. Leitmotiv „Harmonien der Insel“ für die Verwendung in den Stationen aufzubereiten. Dies ist nicht geschehen. (siehe grau unterlegter Text 4)
5. Resümee
Wir bedauern, dass es nicht möglich war, mit allen Teilnehmern der Entwicklungsgruppe und einigen Institutionen die gute Zusammenarbeit bis zum Schluss aufrecht zu erhalten. Dadurch wurde viel zusätzliche Arbeit erforderlich und der materielle Mehraufwand war bedeutend.
Jedoch ist es gelungen – gemäß der Projektbeschreibung – eine Weiterentwicklung herkömmlicher Lehrpfade mit beispielhaften Innovationen zu verwirklichen.
Die erstrebte Wirkung der Integration künstlerischer Elemente in die Vermittlung naturkundlicher und naturwissenschaftlicher Sachverhalte in Verbindung mit direktem Naturerleben konnte – trotz Skepsis innerhalb einiger Behörden – erzielt werden.
Abschließend ist festzustellen, dass der Versuch, ein Gesamtkunstwerk „Otto Leege Pfad“, ein ökologisch-künstlerischer Inselpfad, zu schaffen, in jeder Beziehung erfolgreich war.
Bernd F. K. Bunk, Sandhatten, den 17.09.12
PS.:
Auf Grund der Ereignisse, die im Zeitungsartikel „Bleibt Otto-Leege-Pfad unvollendet?“ vom 14.11.2012 (siehe Medienbericht Nr. 42) geschildert werden, konnte der Otto Leege Pfad nicht fertiggestellt werden. Bis zum Jahr 2016 ist die Fertigstellung durch das Otto Leege Institut gemäß den Richtlinien § 4 (siehe unten) nicht vorgenommen worden.
§ 4
Weiterentwicklung [Fertigstellung]
Zur Zeit der Aufstellung der Richtlinien ist das Gesamtkunstwerk Otto Leege Pfad noch nicht vollständig fertiggestellt. Folgende Stationen müssen noch komplettiert werden:
- Fernrohre
Station 1 „Große Aussichtsplattform“:
Die Getriebe zur Höhenverstellung sind zu komplettieren [siehe § 2 (4)]. - Blattstele
Station 3 „Endstation Wald“:
Die Blattstele ist noch nicht fertiggestellt. Um die Vielfalt der Baumarten und -familien des umliegenden Wäldchens zu zeigen, werden große symbolische Blätter der einzelnen Familien an die Holzstele geschraubt und mit den Namen der einzelnen Baumarten versehen. - Nachhaltigkeit
Station 4 „Otto Leege Tor“:- Die Fertigstellung dieses wichtigen Teils der Station die „Nachhaltigkeit“ konnte, da umfangreiche Vorarbeiten dafür erforderlich sind, bis zur Einweihung des Pfades nicht erfolgen. Die Ursachen der Verzögerung lagen u.a. bei der NBank. Das Thema Nachhaltigkeit ist eine Förderungsgrundlage von „EFRE“, „Förderung von Natur erleben und nachhaltiger Entwicklung“. Die Nachhaltigkeit wird auf 3 Schautafeln und einem Klappbuch dargestellt. Für den 3. Unterabschnitt „soziale Nachhaltigkeit“ sind mit den Vorsitzenden der Juister Vereine Gespräche zu führen, um mit ihnen jeweils die dem Verein zugehörige Seite innerhalb des Themas zu erarbeiten.
- Der niedrige Zaun vor dem Goldfischteich sollte entfernt werden. Der Zaun stört das landschaftliche Gesamtbild der Anlage. Über die Entfernung ist mit Jens Wilde gesprochen worden, der ebenfalls den Abbau des Zaunes befürwortet. Der Zaun hält niemanden – auch keine Kinder – davon ab, zum Ufer zu gehen. Einige Meter weiter am Teich entlang, hört zudem der Zaun auf. Er lädt allerdings dazu ein, Fahrräder dagegen zu lehnen, trotz der neuen Fahrradständer. Wenn eine Gruppe von Personen die Fahrräder dagegenlehnt, ist die Atmosphäre nachhaltig gestört.
- Schwengelpumpe
Station 8a :
Der Pumpenhub besitzt nicht den vollen Durchzug. Dadurch lagert sich geförderter Sand in der Pumpe ab und verkürzt die Lebensdauer der gesamten Pumpe. Hierfür ist Abhilfe zu schaffen. - Steckstühle
Da im Laufe der letzten Jahre einige Steckstühle durch Vandalismus zustört worden sind, ist für Ersatz zu sorgen. Vertragsgemäß sollte die Waldorfschule Wetterau in Bad Nauheim, insgesamt 25 Steckstühle liefern. Es sind jedoch nur 20 Stück geliefert worden.
Klaus Kriening, der Werklehrer der Schule, hat versprochen, zur Einweihung des Otto Leege Pfades am 28.06.2012 die noch ausstehenden restlichen 5 Steckstühle bereitzustellen. Das ist nicht geschehen. Es ist mit der Waldorfschule Wetterau Kontakt aufzunehmen, um zu erreichen, dass die Steckstühle auf dem Pfad wieder vollzählig sind. - Juister Bodensonnenuhr [Meridiana Analemmatica]
Station 9 „Lebens- und Energieträger Sonne“:
Die Firma „Architetto Giacomo Pantanali“ in I – 33041 Aielio del Friuli kann die Sonnenuhr mit Berechnung liefern. Ein Angebot liegt dem Otto Leege Institut vor.
Die 2. Schautafel muss vervollständigt der Station hinzugefügt werden.
Bernd F. K. Bunk, Sandhatten, den 29.10.16