Richtlinien zur Erhaltung, Pflege und Weiterentwicklung

§ 1
Allgemein

Der Otto Leege Pfad ist ein Ensemble von aufeinander abgestimmten informativen und künstlerischen Einheiten. Er stellt ein Gesamtkunstwerk dar, das aufgrund der Förderungen durch die Deutsche Bundesstiftung Umwelt, durch das Land Niedersachsen und die EU als solches bestehen zu bleiben hat.

  1. Gemäß des Berner Übereinkommens zum Schutz von Werken der Literatur und Kunst, Pariser Fassung vom 24. Juli 1971 (Abgedruckt in: Bundesgesetzblatt 1973 II S. 1071, 1985 II S. 81.) liegt die künstlerische Urheberschaft und die Autorenschaft, also alle Rechte an dem Kunstwerk, bei dem Künstler und Autor Bernd F. K. Bunk, Floraweg 4, 26209 Hatten.
    [Vertreter: Stefan Bunk, Hochhauser Str. 22, 26121 Oldenburg]
  2. Eingriffe in die naturwissenschaftlichen/naturkundlichen oder künstlerischen Aussagen oder Gestaltungen dürfen nur mit Genehmigung des Künstlers Bernd F. K. Bunk vorgenommen werden.
  3. Nur ein gut gepflegter und gut erhaltener Otto Leege Pfad ist eine Attraktion für Juist. Da der Pfad von vielen Gästen sehr geschätzt wird, wäre es ein schlechtes Image für die Insel, wenn der Pfad Anlass zu Beanstandungen gäbe.
  4. Das Gesamtkunstwerk Otto Leege Pfad ist durch seine Lage in der freien Natur auf der Nordseeinsel extremen klimatischen Bedingungen ausgesetzt. Die einzelnen Einheiten – besonders jedoch die Holzkunstwerke – bedürfen zur Erhaltung einer regelmäßigen Pflege.
  5. Im Winter ist der gesamte gepflasterte Weg auf Stolpersteine zu überprüfen. Steine, die durch Wurzeln in die Höhe gedrückt wurden, sind einzuebnen.
  6. Da der Pfad abseits des Dorfes gelegen ist und nicht überwacht wird, müssen regelmäßig einmal wöchentlich Kontrollgänge durchgeführt werden.

§ 2
Erhaltung

  1. Schau- und Funktionstafeln
    An allen Stationen sind zerkratzte, verbeulte oder übermalte Schautafeln oder Funktionstafeln auszuwechseln. Die Dateien für die Schautafeln und Klappbücher sind bei der Fa. Arcus [ARCUS Werbung GmbH, An der Brücke 24, 26180 Rastede, Tel.: 04402-939752, Mail: info@arcus-werbung.de] gespeichert und können dort neu bestellt werden.
  2. Holzbohlenweg und Eingangstreppe
    Die Trittbohlen sind 1 x jährlich auf Verzug oder Beschädigung zu prüfen. Bei Unebenheiten von mehr als 2 cm sind die Bohlen zu hobeln oder auszuwechseln.
  3. Geländertauwerk
    Das Geländertauwerk ist, wenn es mehr als 5 cm durchhängt, mit entsprechenden Spannhölzern nachzuspannen. (siehe schon erfolgte Nachspannung – z.B. an der Treppe).
  4. Große Aussichtsplattform mit Vogelzugrelief
    Fernrohre

    1. Die beiden Fernrohre wurden mit einer Mechanik zur Höhenverstellung ausgestattet. Um das Getriebe zur Höhenverstellung – auf dem das enorme Gewicht von ca. 20 kg lastet – durch die häufige Betätigung seitens der zahlreichen Besucher nicht zu überlasten, erwies sich die Anbringung von Gegengewichten als notwendig. Die von Bernd F. K. Bunk vorbereiteten Gegengewichte, Rollen, Seilzüge und weiteres Halbzeug wurden im Juni 2012 Jan Doyen-Waldecker ausgehändigt, der darauf bestand, die Gegengewichtsmechanik nach seinen Vorstellungen bis zur Einweihung des Pfades am 28.06.2012 anzubringen. Er kam dieser Zusage jedoch bis zum gegenwärtigen Zeitpunkt nicht nach. Die Maßnahme ist unerlässlich, wenn die Funktionsfähigkeit der Höhenverstellung über lange Zeit gewährleistet werden soll. Je 2 Sicherungsschlüssel für die beiden Fernrohre wurden Heino Behring am 08.07.2012 ausgehändigt.
      Im Winter sind die Fernrohre mit einem Schutz gegen die Witterung zu versehen.
    2. Das Vogelzugrelief ist im Frühjahr zu überprüfen und gegebenenfalls auszubessern.
      1. Die Küstenlinien sind blau nachzumalen.
      2. Die Schrift auf den Messingschildern ist mit weißer Farbe nachzuziehen.
      3. Die Längen- und Breitenkreise sind zu überprüfen und auszubessern.
    3. Die Klappbücher sind zu überprüfen. Bei Funktionsstörungen ist eine Reparatur der Scharniere vorzunehmen. Fehlende Gummipuffer sind zu ersetzen.
  5. Holzreliefs
    Die Holzreliefs der Station 2 „Insel aus dem Meer“ sind im Frühjahr auf Lackschäden zu untersuchen. Meist sind aufgrund der Witterungseinflüsse einige Schäden vorhanden. Die betroffenen Reliefs müssen dann übergeschliffen und neu gestrichen werden. Für die „Insel“ ist farbloser Bootslack zu verwenden, dem etwas Altweiß zuzufügen ist. Diese Farbmischung ist notwendig, um auf Dauer den Kontrast von „Insel“ und „Wasser“ zu erhalten.
    Die Schrift auf den Messingschildern ist mit weißer Farbe nachzuziehen.
  6. Edelstahlrahmen
    An der Station 11a „Biodiversität“ ist darauf zu achten, dass der im Gelände ausgelegte quadratische Edelstahlrahmen vom Holzbohlenweg aus gut zu sehen ist. Ist er teilweise überwachsen, sind die Pflanzen etwas zurückzuschneiden.
  7. Klangskulptur / Windharfe
    Station 7 „Wind und Wolken“:
    Bei dem wöchentlichen Kontrollgang gebührt der Klangskulptur besondere Aufmerksamkeit, da sie bei den Gästen schon eine gewisse Berühmtheit erlangt hat und deshalb gut funktionieren sollte.
    – Die Saiten sind nachzustimmen.
    – Wenn der Kontrollgänger feststellt, dass die Klänge trotz des Nachspannens immer leiser werden, sind die Saiten auszuwechseln. Erfahrungsgemäß sind die Saiten nach einem Jahr so ausgeleiert, dass sie kaum noch klingen und daher erneuert werden müssen. Für die Saiten ist Maurerschnur (Stärke 1,7 mm) zu verwenden. Allerdings sollte mit unterschiedlichen Stärken experimentiert werden, um im Laufe der Zeit einen optimalen Klang zu erreichen.
  8. Regenmesser
    Station 8 „Das Element Wasser“:
    Der Regenmesser ist ein sehr empfindliches Instrument. Die Messsäule besteht aus Plexiglas, das bei stärkerer Beanspruchung Risse bekommt und zudem sehr frostempfindlich ist. Bevor der 1. Frost im Herbst zu erwarten ist, muss die Säule oben abgedeckt und durch Öffnen der Entwässerungsschraube am Boden das Wasser abgelassen werden.
    Im Frühjahr, wenn kein Frost mehr zu erwarten ist, muss die Entwässerungsschraube dicht gedreht werden. Die in den ersten Monaten angefallene Niederschlagsmenge muss aufgefüllt und die Pfeile entsprechend gesetzt werden. Die nachzufüllende Niederschlagsmenge kann beim Wasserwerk erfragt werden.
    Bei den wöchentlichen Kontrollgängen sind die Pfeile monatlich entsprechend einzustellen.
  9. Schwengelpumpe
    Station 8a:
    Bei der Schwengelpumpe ist eine Winterwartung (siehe Anhang) vorzunehmen.
  10. Wasserklangschale
    Station 10:
    Die Wasserklangschale muss stets bis zum Knick mit sauberem Wasser gefüllt sein. Die Klangschale ist bei Bedarf – jedoch mindestens einmal im Monat – von Flugsand zu reinigen.
  11. Edelstahlrahmen Norddüne
    Station 11 „Biodiversität“:
    Es ist darauf zu achten, dass der quadratische Edelstahlrahmen auf der Düne gut zu sehen ist. Ist er teilweise zugewachsen, sind die Pflanzen etwas zurückzuschneiden.
  12. Kleine Aussichtsplattform
    Station 12 „Mitten im Weltnaturerbe“:
    Am Fuße der Treppe weht der Wind den Sand aus, so dass der Abstand zur ersten Treppenstufe so groß werden kann, dass es für ältere Menschen schwierig – ja unmöglich – werden kann, die Plattform zu erreichen. Dann ist so viel Sand anzuschaufeln, dass ein normaler Stufenabstand hergestellt wird. Es sollte immer etwas Helm angepflanzt werden, um diesen Aussandungsvorgang zu unterbinden.

§ 3
Pflege

  1. Schau- und Funktionstafeln und Klappbücher
    Einmal im Frühjahr sind alle Tafeln und Klappbücher mit einem feuchten Tuch zu reinigen. Im Laufe des Sommers sollten auftretende Verschmutzungen zusätzlich abgewischt werden.
  2. Geländer des Holzbohlenweges
    Die Brüstungsbohle ist mehrere Male im Jahr von Vogelkot zu reinigen. Während der Saison sollte die Reinigung einmal im Monat vorgenommen werden, da Besucher sich oft aufstützen. Viele Vögel sitzen gern auf dem Geländer und verkoten es. Der Kot kann gut mit einem Spachtel abgekratzt werden.
  3. Schutzhütte
    Alle 2 Monate ist die Schutzhütte von Abfall zu reinigen und die Sitzbank abzufegen. Während der Saison sollte eine Sauberkeitsprüfung öfter durchgeführt werden.

§ 4
Weiterentwicklung [Fertigstellung]

Zur Zeit der Aufstellung der Richtlinien ist das Gesamtkunstwerk Otto Leege Pfad noch nicht vollständig fertiggestellt. Folgende Stationen müssen noch komplettiert werden:

  1. Fernrohre
    Station 1 „Große Aussichtsplattform“:
    Die Getriebe zur Höhenverstellung sind zu komplettieren [siehe § 2 (4)].
  2. Blattstele
    Station 3 „Endstation Wald“:
    Die Blattstele ist noch nicht fertiggestellt. Um die Vielfalt der Baumarten und -familien des umliegenden Wäldchens zu zeigen, werden große symbolische Blätter der einzelnen Familien an die Holzstele geschraubt und mit den Namen der einzelnen Baumarten versehen.
  3. Nachhaltigkeit
    Station 4 „Otto Leege Tor“:

    1. Die Fertigstellung dieses wichtigen Teils der Station die „Nachhaltigkeit“ konnte, da umfangreiche Vorarbeiten dafür erforderlich sind, bis zur Einweihung des Pfades nicht erfolgen. Die Ursachen der Verzögerung lagen u.a. bei der NBank. Das Thema Nachhaltigkeit ist eine Förderungsgrundlage von „EFRE“, „Förderung von Natur erleben und nachhaltiger Entwicklung“. Die Nachhaltigkeit wird auf 3 Schautafeln und einem Klappbuch dargestellt. Für den 3. Unterabschnitt „soziale Nachhaltigkeit“ sind mit den Vorsitzenden der Juister Vereine Gespräche zu führen, um mit ihnen jeweils die dem Verein zugehörige Seite innerhalb des Themas zu erarbeiten.
    2. Der niedrige Zaun vor dem Goldfischteich sollte entfernt werden. Der Zaun stört das landschaftliche Gesamtbild der Anlage. Über die Entfernung ist mit Jens Wilde gesprochen worden, der ebenfalls den Abbau des Zaunes befürwortet. Der Zaun hält niemanden – auch keine Kinder – davon ab, zum Ufer zu gehen. Einige Meter weiter am Teich entlang, hört zudem der Zaun auf. Er lädt allerdings dazu ein, Fahrräder dagegen zu lehnen, trotz der neuen Fahrradständer. Wenn eine Gruppe von Personen die Fahrräder dagegenlehnt, ist die Atmosphäre nachhaltig gestört.
  4. Schwengelpumpe
    Station 8a:
    Der Pumpenhub besitzt nicht den vollen Durchzug. Dadurch lagert sich geförderter Sand in der Pumpe ab und verkürzt die Lebensdauer der gesamten Pumpe. Hierfür ist Abhilfe zu schaffen.
  5. Steckstühle
    Da im Laufe der letzten Jahre einige Steckstühle durch Vandalismus zustört worden sind, ist für Ersatz zu sorgen. Vertragsgemäß sollte die Waldorfschule Wetterau in Bad Nauheim, insgesamt 25 Steckstühle liefern. Es sind jedoch nur 20 Stück geliefert worden.
    Klaus Kriening, der Werklehrer der Schule, hat versprochen, zur Einweihung des Otto Leege Pfades am 28.06.2012 die noch ausstehenden restlichen 5 Steckstühle bereitzustellen. Das ist nicht geschehen. Es ist mit der Waldorfschule Wetterau Kontakt aufzunehmen, um zu erreichen, dass die Steckstühle auf dem Pfad wieder vollzählig sind.
  6. Juister Bodensonnenuhr [Meridiana Analemmatica]
    Station 9 „Lebens- und Energieträger Sonne“:
    Die Firma „Architetto Giacomo Pantanali“ in I – 33041 Aielio del Friuli kann die Sonnenuhr mit Berechnung liefern. Ein Angebot liegt dem Otto Leege Institut vor. Die 2. Schautafel muss vervollständigt der Station hinzugefügt werden.